Sie bringen Ihre Schuh lieber selten zum Schuhmacher?
Sie möchten, das Ihre Schuh möglichst lange halten?
Sie investieren lieber etwas mehr, wenn Sie unterm Strich sogar Geld sparen?
Auch Ihre Gesundheit ist Ihnen etwas wert?
Preise von Sohlenreparaturen an rahmengenähten Schuhen können Sie nur fair vergleichen, wenn Sie auch die zugrunde liegenden Leistungen kennen und vergleichen.
Damit Sie unsere Preise besser beurteilen können, stellen wir Ihnen hier die Vorzüge und Gründe unserer Arbeitsweise näher vor.
Eine hochwertige Sohlenreparatur stellt den ursprünglichen Originalzustand des Schuhes wieder her.
Dazu muss der Reparateur die rahmengenähte Machart des Schuhes erkennen und berücksichtigen. Die rahmengenähte Machart erfordert darüber hinaus entsprechende Kenntnisse, Maschinen und Werkzeuge.
Die Werkstatt benötigt z. B. verschiedene Fräser, Nähmaschinen, Farben und Finishe, spezielle Materialien wie Korkplatten und Korkausballmassen, Leder in verschiedenen Stärken, Pechdrähte u. a.
Und Kenntnisse in Anatomie und Orthopädie.
Eine abgelaufene Sohle (rot) ist an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark abgelaufen. Daher ist es auch aus anatomischen Gründen wichtig, die komplette abgelaufene Sohle zu ersetzen. Wird die alte Sohle nicht mindestens bis zum Gelenk entfernt, vorhandener Ausball nicht kontrolliert und gegebenenfalls nicht erneuert, hat der Fuß trotz neuer Sohle keine ebene Auftrittsfläche mehr.
Im Gelenk und unter dem Absatz wird auf der Sohle nicht gelaufen, dort muss die Sohle also nicht zwingend erneuert werden.
Eine schlecht ausgeführte Sohlenreparatur ist von einer richtig ausgeführten Sohlenreparatur vom Laien mit einem Blick auf die Sohle allein kaum zu unterscheiden.
Die wesentlichen Unterschiede spielen sich im Inneren des Schuhes ab. Eine abgelaufene Sohle bietet dem Fuß keine ebene Auftrittsfläche mehr. Dies macht sich insbesondere beim Tragen schwerer Lasten oder hohem Körpergewicht bemerkbar, da eine Fehlstellung des Quergewölbes begünstigt wird.
Unsere Neubesohlung beachtet diese anatomische Anforderungen und erneuert die Sohle wieder zu einer ebene Fläche in der vom Hersteller vorgesehenen Originalstärke.
GENÄHTE LEDERSOHLE IN VOLLER STÄRKE
Der Fuß hat wieder eine ebene Auftrittsfläche.
AUFGEKLEBTE DÜNNERE LEDERSOHLE
Die alte Sohle, oft in der Mitte durchgelaufen, wurde nicht komplett entfernt. Auch der Ausball kann so nicht kontrolliert oder ausgetauscht werden. Das spart Arbeitszeit.
Die neue Sohle (rot)ist dünner als die Originalsohle und ist dadurch auch weniger lange haltbar. Das spart Materialkosten. In einigen Fällen sind alte und neue Sohle zusammen sogar dicker als zuvor, obwohl die neue Laufsohle nun dünner ist.
Die Klebung kann sich lösen, die Laufsohle ist allerdings nicht mehr zusätzlich durch eine Naht mit dem Schuh verbunden.
Trotz neuer Sohle hat der Fuß keine ebene Auftrittsfläche.
Der Schuh wurde "umgearbeitet", er ist nunmehr kein rahmengenähter Schuh mit angenähter Sohle.
Eine hochwertige Reparatur lässt sich ohne Qualitätseinbußen beliebig oft (auf Wunsch führen wir auch handgedoppelte Sohlenreparaturen durch) wiederholen, ohne Schäden am Schuh zu verursachen. Die biomechanischen Eigenschaften bleiben erhalten.
Nur diese Vorgehensweise bietet Ihrem Fuß immer wieder eine optimale, ebene Auftrittsfläche.
Diese Mehrarbeit macht unsere Sohlenreparaturen aufwändiger und teurer, allerdings zum Wohle Ihrer Schuhe und Ihrer Gesundheit.
Ein gesunder Fuß verteilt die auf ihn wirkende Last dynamisch auf Ferse und Fußaußenseiten. Der Hauptanteil des Gewichts liegt beim Stehen und Gehen auf Ferse, Klein- und Großzehballen.
Der durch Bänder und Muskeln gehaltene Spannungsbogen zwischen Kleinzeh- und Großzehballenpunkt wird in der Biomechanik als Quergewölbe (blaue Linie) bezeichnet.
Ein abgesenktes (kontraktes) Quergewölbe wird als Spreizfuß (Pes transversoplanus) bezeichnet. Unter dauerhafter Fehlbelastung bildet der Spreizfuß Schwielen unter dem zweiten und dritten Mittelfußknochen, die bei Belastung Schmerzen verursachen können.
Dieser Schuh wurde „suboptimal” besohlt. Die gegenüber der Originalsohlenstärke weitaus dünnere „Lederschutzsohle” ist auch in kürzerer Zeit wieder durchgelaufen. Dennoch wird die gesamte Sohle gegenüber dem Original optisch immer dicker, da sie nur auf die alte Sohle draufgeklebt wird. Dicker wird der Schuh aber nur aussen. In der Mitte der Sohle ist die Sohle trotz „Reparatur“ sogar dünner als im originalen Neuzustand. Der Schaden wurde also nicht behoben, das Loch wurde nur überdeckt.
Je öfter ein Schuh auf diese Weise repariert wird, desto schlechter und ungesünder werden die Trageeigenschaften dieses Schuhs.
Der Fuß steht nie wieder auf einer ebenen Auftrittsfläche.
Der Fuß senkt sich bei Belastung trotz neuer Sohle in der Mitte durch.
Durch die geringere Materialstärke wird vorzeitig die nächste Besohlung nötig. Auf die Tragzeit einer korrekten Reparatur ist diese Reparatur mitunter auch noch teurer als eine korrekte Reparatur.
Wir geben uns auch in der Materialwahl mehr Mühe, greifen zu Ihren Gunsten etwas tiefer in die Tasche und verarbeiten nur hochwertiges Sohlenleder aus europäischer Herkunft. Denn die Verwendung schlechter Materialien ist – trotz billigerer Preise – auf die gesamte Laufzeit gesehen unrentabel.
Das folgende Zitat wird - unbelegt und dennoch zu Recht - John Ruskin zugeschrieben und fasst das bisher gesagte nach wie vor hervorragend zusammen. Wer weiß, vielleicht hat Herr Ruskin sich tatsächlich über eine schlechte Schuhreparatur geärgert?
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt,
das nicht irgend jemand ein wenig
schlechter machen und etwas billiger
verkaufen könnte, und die Menschen,
die sich nur am Preis orientieren,
werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber
es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen,
verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen,
verlieren Sie manchmal alles, da der
gekaufte Gegenstand die ihm
zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es,
für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
John Ruskin
(1819-1900), engl. Schriftsteller, Kunstkritiker u. Sozialphilosoph
© Andreas Baumbach
Das Urheberrecht für alle Texte (ausser dem von John Ruskin), Grafiken, Bilder und Fotos auf dieser Seite liegt bei Andreas Baumbach.