Gute Schuhe haben natürlich mehr als ein Geheimnis. Hier möchten wir Ihnen mal den sogenannten „Ausball“ vorstellen. Der Ausball ist ein offenes Geheimnis, er findet sich nicht nur in
unseren Maßschuhen, sondern auch in rahmengenähten Konfektionsschuhen. Er hat auf die Bequemlichkeit und die Langlebigkeit eines Schuhes einen weitaus größeren Einfluss als Beispielsweise der
Umstand, ob der Schuh Stich für Stich von Hand oder mit der Maschine genäht wurde.
Die Machart des rahmengenähten Schuhes erzeugt konstruktionsbedingt einen Hohlraum
zwischen Brandsohle und Laufsohle oder Zwischensohle. Dieser Hohlraum wird mit „Ausball”
aufgefüllt damit der Fuß eine ebene Auftrittsfläche vorfindet. Darüber hinaus benötigt der gesunde Fuß
übrigens keine zusätzlichen stützenden Elemente. Schon gar keine, die nicht auf seine individuelle
Muskulatur und Knochenstruktur abgestimmt ist.
Der Ausball passt sich individuell an den Fuß an. Der Verformungsprozess (Einlaufen) beginnt sehr
schnell, in wenigen Wochen bildet der Fuß sein individuelles Fußbett. Nach 1-2 Monaten verlangsamt
sich dieser Prozess, der nach ca. ½ Jahr praktisch keine Veränderungen mehr zeigt. Die Stärke der
Verformung ergibt sich dabei individuell nach Gewicht, Druckverteilung, Fußform, Muskelbau,
Knochenbau und Gangart.
Leder und Kork haben sich seit Jahrhunderten für diese Anforderung am besten bewährt, zudem handelt
es sich um natürliche, nachwachsende Rohstoffe.
Für die Bildung des Fußbetts weniger geeignet sind Materialien, die
Beim in der Werkstatt des Anbieters angefertigten Maßschuh kann das Material und die Ausarbeitung des
Ausballs individuell auf den Träger abgestimmt werden.
Der Wunsch nach immer leichteren und immer weicheren Schuhen wurde erhört. Das in vielen Konfektionsschuhen verwendete elastische Material fühlt sich im ersten Moment außerordentlich gut an.
Durch die hohe Elastizität stellt sich das Material sofort individuell auf den Fuß ein, gibt nach und federt angenehm.
Das Material stellt sich nach jeder Belastung aber schnell wieder zurück, auch nach Monaten. So aber kann kein Fubett gebildet werden. Das Material kann sich die besonders beanspruchten Stellen
nicht – oder durch Materialermüdung nur in weitaus geringerem Maß – „merken“.
Bei ealstischen Materialien muss der Abstossdruck zudem auf eine kleinere Fläche ausgeübt werden, die diesem Druck auch noch nachgibt. Der Fuß spürt den für seine natürliche Gangabwicklung
benötigten Gegendruck weniger und arbeitet mit erhöhtem Kraftaufwand.