Tipps zur Lederpflege für Schuhe. 

Oberstes Ziel jeder Lederpflege ist die Erhaltung der ledertypischen Eigenschaften und der ursprünglichen Optik. Durch Umwelteinflüsse werden Wachs- und Fettgehalte im Leder reduziert. Die Bewahrung dieser Wachs- und Fettanteile ist für die Flexibilität und Geschmeidigkeit der Leder jedoch wichtig. Leder ist zudem saugfähig und sollte daher vor Nässe und Schmutz geschützt werden.

Regelmäßige Reinigung mit darauf spezialisierten Produkten erhält die Atmungsaktivität des Leders und bereitet es für die Aufnahme pflegender und schützender Schuhpflegeprodukte vor.


Je flüssiger das Pflegemittel, desto tiefer kann es ins Leder einziehen und seine pflegende und die Elastizität erhaltende Wirkung auch in tieferen Schichten entfalten.


Farblos macht farblos. Von Zeit zu Zeit sollte das Leder zur Bewahrung der ursprünglichen Optik  vorbeugend mit einem farblich passenden Pflegemittel behandelt werden. 


Eigentlich jedes Pflegemittel stellt bei Glattledern auch den ursprünglichen Glanz wieder her. Darüber hinaus bieten spezielle Wachse die Möglichkeit, den Glanz bis hin zur spiegelnden Oberfläche zu steigern.


Wir können gar nicht oft genug darauf hinweisen: Imprägniermittel schützen das Leder nicht nur vor Nässe. Sie schützen das Leder auch vor Cola, Glühwein und vielen anderen Flüssigkeiten, die einmal ins Leder eingezogen, irreparable Flecken hinterlassen. Schützen Sie Ihre Schuhe.


Für erfolgreiche Schuhpflege Sollten Sie wissen, was Leder ist:

Lederfasergefüge  in ca. 20-facher Vergrößerung
Lederfasergefüge in ca. 20-facher Vergrößerung

 „Leder ist durch Gerbung haltbar gemachte Haut". Es verrottet nicht, es wird bei Wärme und Trockenheit nicht brüchig, bei Nässe fault es nicht. Die Verrottung wird – grob gesagt – durch den Gerbprozess gestoppt, der in einem komplizierten chemischen Prozess die Eiweiße (Collagene) einkapselt und deren chemische Zusammen-setzung ändert. Weitere Eigenschaften erhält das Leder durch die auf den Verwendungszweck abgestimmte Nachbehandlung mit Fetten, Ölen und mechanische Zurichtung.

 

 Bei mangelnder Reinigung, aber auch bei zu häufiger Pflege ohne Reinigung bilden sich Schichten auf dem Leder, die die Atmungsaktivität behindern und durch zunehmende Aushärtung eine rissige Oberfläche bilden.

 

Leder vereint Viele Eigenschaften in nur einem Material.

Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein wurde Leder aufgrund seiner schweren entflammbarkeit und isolierenden Eigenschaften beispielsweise von Feuerwehrmännern als Schutz vor Hitze verwendet, dann aber von Asbest oder noch leistungsfähigeren Materialien abgelöst.

 

Heute findet sich wie für dieses auch für jedes andere Merkmal von Leder sicherlich ein Material, das noch wirkungsvoller ist. Aber eben keines, das alle Eigenschaften von Leder in sich vereint.

 

  Alle anderen Ersatzmaterialien, auch qualitativ schlechte Leder, scheitern hier. Sie sind zum Beispiel atmungsaktiv, reißen aber vorzeitig.Manche hochpreisige Leder können zwar über ein z. B. besonders exklusives Narbenbild verfügen, zeigen aber z. B. hohe Narbenbrüchigkeit in den Gehfalten oder allgemein geringere Haltbarkeit. Kunststoffe altern schneller, Textilien bieten fast keinen Schutz, vor allem keinen mechanischen.

 

Aufbau von Haut und Leder.

Schematischer Querschnitt durch Haut und Leder
Schematischer Querschnitt durch Haut und Leder

© Andreas Baumbach


„Gleich und gleich gesellt sich gern“

Leder kommt immer dort zum Einsatz, wo besonders hautfreundliche Eigenschaften gefragt sind, bei denen z. B. Holz oder Metall versagen: Wenn es auf Flexibilität, Gefühl und Atmungsaktivität ankommt. Leder ist buchstäblich wie eine „zweite Haut“. Und daher hilft Leder der Haut auch wie kein anderes Material, ihrer wichtigen Aufgabe gerecht zu werden: Schutz vor Kälte, Nässe oder Verletzung. Wenn Sie es pflegen, sieht es dabei auch noch gut aus.

Trotz dieser – von einigen als unnötige Pflicht empfundenen – Auflage zur Pflege und entgegen aller technischen Neuerungen und Beteuerungen durch z. B. High-Tech Materialien: Leder ist aufgrund seiner Vorzüge nach wie vor das empfehlenswerteste Material zur Schuhherstellung.

Gutes Leder bietet viele hervorragende Eigenschaften, denn es ist – eben wie eine zweite Haut – geschmeidig, flexibel, biegsam, streckbar und elastisch. Fast im Gegensatz hierzu ist es durch entsprechende Gerbung und Materialstärke aber auch gleichzeitig hart, stabil und reißfest und bietet somit auch guten mechanischen Schutz. Es ist antibakteriell, und beugt durch besseres Klima im Schuh der Bildung von Fußpilz und üblen Gerüchen vor. Bei entsprechender Pflege ist es weitaus haltbarer als Kunststoffmaterialien, ist bei gleicher Materialstärke bis zu viermal isolierender als Holz, atmungsaktiv und dennoch Wasser abweisend. Überdies wirkt es elegant, edel und anmutig. Sicher gibt es noch viele andere Werkstoffe, die über die eine, die andere, oder sogar mehrere dieser Eigenschaften verfügen.

Selbst das beste Leder verliert seine Eigenschaften

Wenn es nicht fachgerecht behandelt und gepflegt wird.

 

Das Prinzip ist denkbar einfach. Reinigen. Pflegen. Schützen.

 


Die Reinigung wird leider allzu oft vergessen. Vielleicht weil man kein passendes Mittel hat, (z. B. die Mittel für die Trockenreinigung) zum anderen aus der (unbegründeten) Angst, der Schuh dürfe nicht nass werden. Nun, wenn dem so wäre, dürfte man Schuhe auch nicht bei Regen tragen. Mit dem richtigen Mittel ist es kein Problem, einen Schuh auch mal gründlich zu waschen. Vom Waschen in der Waschmaschine raten wir allerdings ab.

Beim Reinigen verliert der Schuh mitunter auch etwas an Farbe. Vielleicht auch dies ein Grund, warum die Reinigung gemieden wird.

Wichtig ist es, Schmutz und alte Pflegemittelreste zu entfernen, sie verstopfen sonst die Poren (siehe Bild). Mit dem richtigen Pflegemittel in der passenden Farbe, erstrahlt der Schuh  nach der Reinigung umso schöner. Wenn Sie hingegen das Pflegemittel einfach nur immer wieder auf die Schuhe draufgeben, bilden sich mit der Zeit Schichten von Schmutz und Pflegecreme, die das Leder am atmen hindern und brüchig machen. Aus diesem Grund sollten Sie auch sogenannte Schnellglanzmittel meiden, bei denen noch nicht einmal poliert werden muss. Das Polieren dient ja nicht nur dem Glanz, den Sie in dieser dauerhaften Form mit einem Schnellglanzmittel nicht hinbekommen, es entfernt auch überflüssige Schuhcreme.

 

Stellen Sie sich vor, Sie würden auf die Hilfe Ihrer Lederschuhe verzichten und jahraus, jahrein wieder barfuß laufen: Die Arbeit, die das Leder für Sie verrichtet, müsste Ihre Haut nun wieder selber leisten.

 

Die Folge: Sie müssten jeden Tag länger Füße waschen und zudem sicherlich sogar einige Wunden versorgen.

 

Heißer Asphalt, starker Regen, vereiste Gehwege, Matsch, Staub, Dreck. Bedenken Sie wie Ihre Füße nach einer Woche aussehen würden!

 

So gesehen brauchen Schuhe eigentlich recht wenig Pflege, aber spurlos geht diese tägliche Arbeit eben auch nicht an Leder vorüber. Ohne Pflege geht es also nicht.

 

Die Reinigung von Leder

Putzen Sie keine Schuhe, die nicht sauber sind! Das ist, als würden Sie Ihr Auto polieren, ohne es vorher durch die Waschanlage zu fahren. Auch für Leder gilt: da sind Sachen drauf (auch mikroskopisch kleine) die erst mal runtermüssen. Die Reinigung muss natürlich auf die Lederart, das Material und den Grad der Verschmutzung abgestimmt sein. Dabei sollte nicht nur der Schmutz, sondern auch alte Pflegemittelreste entfernt werden. Dies erreichen Sie mit unseren Intensivreinigern. Wenigstens einmal im Jahr sollte auch der sauberste, weil regelmäßig gepflegte Schuh, eine intensive Grundreinigung erfahren.

Denken Sie zudem immer daran, dass Ihr Schuh auch Sohlen und Absätze hat. Reinigen Sie also auch „die andere Seite", die Sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Ein besonders wichtiger Nebeneffekt: Je gründlicher die Reinigung, desto sorgfältiger untersuchen Sie dabei automatisch den Schuh. Wann sonst sollten Sie feststellen, dass eine Naht gerissen oder ein Absatz abgelaufen ist? Aus kleinem Schaden kann so ein großer werden.

Der Schutz von Leder

Die wichtigsten Tips zum Schutz finden Sie unter „Pflege ohne Pflegemittel".Denn Sie schützen Ihre Schuhe am wirksamsten, indem Sie alles vermeiden, was Ihren Schuhen auf Dauer schadet.

Einen besonders wirksamen Schutz bietet darüberhinaus die Imprägnierung. Sie findet zwar schon beim Gerber statt, der die Leder imprägniert oder hydrophobiert. Die Imprägnierung muss allerdings immer wieder erneuert werden (Anhaltspunkt: im täglichen Einsatz alle 2 Wochen).

 

Bei der Imprägnierung setzen sich Fluorkohlenwasserstoff-Moleküle auf die Lederporen, ohne die Atmungsaktivität des Leders zu beeinträchtigen. Ein wichtiger Punkt, denn alle anderen Methoden, das Leder vor Nässe zu schützen, z. B. dicke Wachsschichten von Dosenwachs, schließen die Poren des Leders und "versiegeln" die Oberfläche.

 

Die Imprägnierung bietet nicht nur einen Schutz vor Wasser, viel wichtiger: Imprägnieren schützt vor schmutzigem Wasser! Hat sich also Schmutz auf der Schuhoberfläche abgelagert und der Schuh wird anschließend nass, oder wird Kaffee verschüttet, wird diese Bescherung ohne Imprägnierung ungehindert in die tieferen Schichten des Leders einziehen. Und dann (und nur dann!) benötigen Sie die Mittel zur Fleckenbehandlung.

 

Darüberhinaus hilft die Imprägnierung nicht nur vor dem Eindringen von Wasser, sondern sogar auch Ölen und anderen Flüssigkeiten. Einen weiteren Schutz bietet bei Glattledern die anschließende Pflege, die eine zusätzliche Schutzschicht bildet.

Die Pflege von Leder

Kombiniert mit ausgewählten Farbstoffen wird bei jeder farbigen Pflege auch eine intensive Farbauffrischung erreicht. Beschaffen Sie sich nach Möglichkeit also eine farbliche Pflege für Ihren Schuh. Die Behandlung mit Pflegemitteln sollte dabei unbedingt nach (!) der Reingung und Imprägnierung erfolgen. Das was gemeinhin als Pflege bezeichnet wird, ist also nur ein Teil davon.


Prüfen Sie nach der Pflege die Oberfläche des (Glatt-)Leders. Sie darf sich keinesfalls schmierig oder fettig anfühlen, bei Berührung sollte es auch keine Fingerabdrücke geben. Ist dies - wie z. B. häufig bei Dosenwachs- der Fall, müssen Sie eben immer noch weiter polieren, bis eine vollkommen glatte Oberfläche entsteht, von der z. B. Staub sich mühelos wegpusten lässt. Ist dies nicht der Fall, zieht die Glanzschicht den Schmutz geradezu an.
Beim guten alten Dosenwachs ist dies z. T. mit erheblicher Mühe verbunden, umso größer ist unsere Begeisterung für die neue „1909 Supreme Creme de Luxe". Die besonders guten Eigenschaften dieser Creme wird nicht durch "chemische Kampfmittel" erreicht, sondern im wesentlichen durch eine (wohlgehütete) Rezeptur von sieben weichen bis harten Wachsen, die die hervorragende und dennoch mühelose Pflegewirkung erzielen. Die Mischung machts!


Bei Velour- oder Fettledern erübrigt sich diese Arbeit, dafür fehlt ihnen diese letzte Glanz-Schutzschicht. Das macht sie allgemein empfindlicher gegen Schmutz und Nässe. Dafür sind sie – zusammen mit Cordovan – nicht so empfindlich gegen harte Stöße, denn es kann keine Narbenschicht verletzt werden.

Aus diesem Pflegetriathlon gehen übrigens bis heute vor allem schwarze Glattlederschuhe als Sieger hervor: Der Schutz lässt sich bei ihnen am einfachsten aufbauen, und Beschädigungen, auch farbige, können verhältnismäßig einfach kaschiert werden.


Wir bemühen uns, zu vielen Produkten Anwendungsbeispiele zu geben. Die Telefonnumer und die Gebrauchsanweisung zum Produkt finden Sie bei Collonil auch auf jeder Produktpackung. Sollten Sie ein Problem haben, rufen Sie uns einfach an oder auch direkt in Berlin bei Collonil.